Die letzten vier Wochen vor der Steuerberaterprüfung

‍

1. Entwickle eine feste Tagesroutine – auch an den Wochenenden

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und gerade in der Prüfungsphase ist es entscheidend, eine feste Struktur im Alltag zu etablieren. Versuche, den Rhythmus der Prüfungszeiten zu simulieren. Da die schriftlichen Klausuren meist zwischen 8 und 14 Uhr stattfinden, solltest du dir diesen Zeitraum auch für deine Lern- und Schreibphasen reservieren. Auf diese Weise gewöhnt sich dein Körper und Geist an den Prüfungsmodus. Wenn du es schaffst, deine Schlafroutine auch an den Wochenenden nicht zu verändern, stellt sich dein ganzer Körper auf diese Konzentrationsphase am Vormittag ein.

2. Schlaf, Bewegung und Ausgleich sind essenziell

In den letzten Wochen vor der Prüfung wird dein Körper stark beansprucht. Daher ist es umso wichtiger, ausreichend Schlaf zu bekommen und auf regelmäßige Bewegung zu achten. Sport hilft nicht nur dabei, Stress abzubauen, sondern steigert auch deine kognitive Leistungsfähigkeit. Finde außerdem Aktivitäten, die dir gut tun und für einen mentalen Ausgleich sorgen, sei es ein Spaziergang, Yoga oder Zeit mit Freund*innen. Achte ebenso auf eine gesunde Ernährung, denn dein Körper braucht in dieser intensiven Phase genügend Nährstoffe, um leistungsfähig zu bleiben.

Auch ein*e Sportler*in weiß, dass kontinuierliches Training an der Belastungsgrenze keine langfristigen Erfolge bringt. Strukturierte Pausen und Erholungsphasen sind entscheidend, um am Tag der Prüfung Höchstleistung abrufen zu können!

3. Es ist okay, nicht alles zu wissen

Egal wie strukturiert und gewissenhaft du in den letzten Monaten gelernt hast, du wirst nie das Gefühl haben, alles zu 100 % zu beherrschen oder alles wiederholt zu haben. Das Steuerrecht ist extrem umfangreich und komplex – daher ist es völlig normal, vor der Prüfung Sorgen zu haben. Diese Sorgen sind in nahezu 100 % unserer Interviews mit jungen Steuerberater*innen bestätigt worden. Verinnerliche, dass der Anspruch nicht sein kann, alles perfekt zu wissen. Stattdessen solltest du im "80/20-Modus" arbeiten: Konzentriere dich auf die wesentlichen Themen und lasse los, was weniger relevant erscheint.

4. Simuliere die Prüfungssituation

Um die Ernstsituation der Prüfung bestmöglich vorzubereiten, empfehlen wir dir, in den letzten vier Wochen mindestens 12 Klausuren unter realen Prüfungsbedingungen (6 Stunden am Stück) zu schreiben. Diese Simulation gibt dir nicht nur Sicherheit, sondern hilft dir auch, die richtige Zeiteinteilung und dein Konzentrationsvermögen zu trainieren. Plane feste Probeexamen in deinen Kalender ein. Beispielsweise könntest du viermal Dienstag bis Donnerstag das echte Examen trainieren:

• 10.09. bis 12.09.: 3 Klausuren à 6 Stunden
• 17.09. bis 19.09.: 3 Klausuren à 6 Stunden
• 24.09. bis 26.09.: 3 Klausuren à 6 Stunden
• 01.10. bis 03.10.: 3 Klausuren à 6 Stunden
  ‍

Ganz wichtig dabei: nicht mal eben ans Handy gehen! Bereits ein kurzes Checken der Nachrichten hat erwiesenermaßen enorme Auswirkungen auf deine Konzentration.

Nutze die Tage zwischen dem Klausurschreiben für die Aufbereitung und Wiederholung. Dieser strukturierte Ablauf bietet dir einen klaren Rahmen und simuliert den Prüfungsstress, sodass du dich immer besser auf die tatsächlichen Prüfungstage einstellen kannst.

5. Vergleiche dich nicht mit anderen

Es ist naheliegend, sich mit anderen Prüfungsteilnehmer*innen zu vergleichen, besonders wenn diese scheinbar mehr Klausuren geschrieben oder mehr Themen durchgearbeitet haben. Doch der Schein trügt oft: Es kommt nicht nur darauf an, wie viele Klausuren jemand geschrieben hat, sondern wie gewissenhaft diese Person tatsächlich gearbeitet hat. Hat sie die Klausuren wirklich durchgearbeitet oder lediglich die Musterlösung überflogen? Konzentriere dich auf deinen eigenen Weg und deine Stärken. Du bist deines eigenen Glückes Schmied!

6. Lass dich nicht verrückt machen

Die letzten Wochen vor der Prüfung sind mental besonders herausfordernd. Die Zeit scheint dir davonzulaufen, du hast das Gefühl, nicht alles wiederholen zu können, und die neuen Klausuren laufen auch nicht perfekt. Doch das ist völlig normal! Zweifel gehören zum Prozess, und fast jeder Prüfling hat sie. Lass dich von diesen Gedanken nicht verrückt machen. Diese Zweifel rauben dir unnötige Energie, die du besser für die eigentliche Vorbereitung nutzen kannst.

Wie ein weiser Yogi sagte: "Do you have a problem? Can you do something about it? 'Yes': why worry? 'No':why worry?" Sich Sorgen zu machen, bringt dich in diesen Wochen nicht weiter. Stattdessen solltest du dir selbst vertrauen, denn deine intensive Vorbereitung der letzten Monate hat bereits eine solide Grundlage für deinen Prüfungserfolg gelegt.

7. Tausche dich aus, aber bleib bei dir

Der Austausch mit anderen kann enorm hilfreich sein, um fachliche Fragen zu klären oder schwierige Sachverhalte zu besprechen. Achte jedoch darauf, dich nicht durch Vergleiche mit anderen nervös machen zu lassen. Jeder hat sein eigenes Lerntempo und seine eigene Methode. Bleibe bei dir und deinem Plan, und vertraue darauf, dass du mit deiner eigenen Strategie Erfolg haben wirst.

Fazit

Die letzten vier Wochen vor der Steuerberaterprüfung sind herausfordernd, aber auch entscheidend. Mit einer klaren Tagesroutine, regelmäßigen Pausen, Bewegung und realistischer Prüfungssimulation kannst du dich optimal auf die Prüfung vorbereiten. Akzeptiere, dass du nicht alles perfekt wissen kannst, und konzentriere dich auf die wesentlichen Themen. Du wirst die Prüfungsinhalte im Oktober nicht beeinflussen können, aber was du beeinflussen kannst, ist deine mentale Einstellung zur Prüfung!

Sei stolz auf das, was du bereits erreicht hast. Der letzte Schritt vor der Prüfung ist jetzt, ruhig und fokussiert zu bleiben. Du hast die Kontrolle über deine Vorbereitung, also vertraue auf deinen Weg. Dein Wissen und deine Ausdauer werden dich erfolgreich durch die Prüfung bringen!

Schließlich hast du alles getan, um diese Prüfung zu meistern – und du bist bereit, dein Bestes zu geben!

‍

‍